Margarete B. sagt „Danke“ nach ihrer Schilddrüsen-OP

Natürlich hatte Margarete B. Angst um ihre Stimme – als Chorsängerin und Yoga-Lehrerin an der VHS Friedrichshafen mehr als verständlich. Allein deshalb schob sie ihre längst fällige Schilddrüsen-OP vor sich her. Zehn Jahre lang.
Irgendwann störten sie die Knoten des kleinen schmetterlingsförmigen Organs dann doch sehr und ihre Mitsängerinnen im „Pop-Chor 60 +/- “, Dr. Birgit Ammelung, Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie in Friedrichshafen, und Bettina Schnappauf, Mitarbeiterin der Chirurgischen Ambulanz, ermutigten sie, bahnten den Weg zu Priv.-Doz. Dr. Thorsten Lehmann, Chefarzt in die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Klinikums Friedrichshafen.
„Er hat mir einen Schwanenhals versprochen und den habe ich nun auch“, strahlt die 67-Jährige und streckt ihr Kinn ein Stück vor. Doch das kosmetische Ergebnis ist nur eine Äußerlichkeit, viel wichtiger ist, dass die Stimme der Saarländerin, die es ab Mitte der 1970er Jahre an den Bodensee zog, wieder klar und kraftvoll ist. Schließlich „habe ich ja schon eine Behinderung“, bedauert die studierte Sozialarbeiterin sehr. Ihre Augen machen seit langem große Probleme – lesen kann sie nur extragroße Buchstaben, deshalb hört sie viele Hörbücher, Radio und natürlich Musik. Ihre Platten und CD-Sammlung kann sich sehen lassen und füllt einige Regalmeter.
Margarete B. ist keine Unbekannte in der Stadt Friedrichshafen und dem Bodenseekreis: Sie initiierte die „Aktion Ferienspiele“ des BDKJ und der Stadt Friedrichshafen, machte sich mit anderen stark im Verein „Frauen helfen Frauen“ für ein Frauenhaus in Friedrichshafen, saß für die SPD im Gemeinderat und auch im damaligen Krankenhausausschuss. Irgendwann in ihrer beruflichen Laufbahn arbeitete Margarete B. auch im Sozialdienst der Klinik Tettnang und unterstützte Patienten in persönlichen, beruflichen, sozialen, gesundheitlichen oder finanziellen Belangen. Mit 63 Jahren wurde sie aufgrund ihrer Augenerkrankung berentet.
Vor ihrer Schilddrüsen-Operation war Margarete B. „echt skeptisch“, wie sie selber sagt. Und jetzt, wo alles gut ist und sie sich wohlfühlt, leidet sie unter Entzugserscheinungen – Corona-bedingt fallen sowohl die Chorproben und –konzerte als auch die Yoga-Kurse aus. Dafür konnte sie sich um den Oleander auf ihrem Balkon kümmern, der sich für die Zuwendung mit wunderschönen Blüten bedankt.
„Ich bin Dr. Lehmann wirklich dankbar und meinen Chorschwestern auch, weil sie mich ermutigt haben“, sagt die Kaffee-Liebhaberin und freut sich schon auf die erste richtige Chorprobe in hoffentlich naher Zukunft.
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