14. September 2021 | Friedrichshafen
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Zahl der COVID-Erkrankten im Klinikum Friedrichshafen verdreifacht sich innerhalb einer Woche – Intensivkapazität wird knapp

Hauptsächliche Ungeimpfte werden stationär versorgt

Innerhalb von sieben Tagen hat sich die Zahl der Corona-positiven Patienten im Klinikum Friedrichshafen mehr als verdreifacht: Am gestrigen Montag waren es insgesamt 14 COVID-Erkrankte, drei davon müssen beatmet, also intensivmedizinisch behandelt werden. Im Klinikum geschieht dies auf der vor eineinhalb Jahren als „Corona-Station“ in Betrieb genommen Station 24, durch speziell für die Intensivversorgung ausgebildeten Pflegekräfte. Nicht-intensivpflichtige Corona-Patienten werden auf der Isolierstation 11 betreut.

Fast alle Erkrankten sind ungeimpft

Ernüchternd hoch ist die Zahl der Nicht-Geimpften unter den stationären Corona-Patienten: Am gestrigen Montag waren mindestens zehn der 14 Patienten ohne Impfschutz, lediglich ein COVID-Patient ist nachweislich vollständig geimpft. Zudem handelt es sich bei den intensivmedizinisch behandlungspflichtigen Patienten ausschließlich um ungeimpfte Personen und in einem Fall um einen Patienten mit einer Immunschwäche. Die schwerstkranken Patienten sind zwischen Mitte 50 und Mitte 70 Jahre alt, viele von Ihnen sind „Langlieger“. Mit dem Ende der Sommerferien und der Hauptreisezeit ist davon auszugehen, dass die Zahl der Corona-Infizierten, die im Klinikum Friedrichshafen stationär versorgt werden müssen, noch weiter steigt.

Impfung hat doppelten Vorteil

„Wir haben schwerkranke Patienten, die dringend operiert werden müssen, die wir aber auf unserer Intensivstation nicht versorgen können, weil wir das geschulte Personal auf der Corona-Station brauchen – also müssen wir, wenn diese Entwicklung anhält, unser OP-Programm wieder runterfahren“, bringt MCB-Geschäftsführerin Margita Geiger auf den Punkt.  „Die Impfquote im Landkreis ist erschreckend niedrig. Dabei ist es jetzt einfacher als je zuvor, sich gegen Corona impfen zu lassen“, appelliert Prof. Dr. Roman Huber, Ärztlicher Direktor des Klinikums, an alle Unentschlossenen. Die Impfung besitze schließlich für jeden Geimpften einen doppelten Vorteil – nämlich sowohl hinsichtlich des generell deutlich niedrigeren Risikos einer COVID-Infektion sowie darüber hinaus eines nochmals höheren Schutzes vor einem schweren Krankheitsverlauf! Daher trägt das Impfen durch eine Schonung der Intensivkapazitäten des Krankenhauses auch dazu bei, dass dringlich durchzuführende Operationen und medizinische Maßnahmen, die einen Aufenthalt auf der Intensivstation nach sich ziehen, zeitnah vorgenommen werden können, betont Prof. Huber.

Impftermine bis Ende September im Kreisimpfzentrum

Bis zum 30. September kann jeder (ab dem 12. Lebensjahr) im Kreisimpfzentrum auch ohne vorherigen Anmeldung die kostenlose Corona-Schutzimpfung erhalten. Zudem stehen hier zur medizinischen Beratung und Betreuung immer Ärzte zur Verfügung.  

Besuche nach 3-G-Regeln möglich

Und auch im Hinblick auf die Besuchsmöglichkeiten bringt die Entwicklung neue Einschränkungen mit sich: Zwischen 14 und 18 Uhr dürfen Patienten im Krankenhaus unter Einhaltung der 3-G-Regeln besucht werden. Ausnahme bilden die an Corona Erkrankten – sie können nur im Ausnahmefall und nach Zustimmung des behandelnden Arztes besucht werden.