10. Februar 2021
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Franziska M. sagt „Danke“, weil die Versorgung nach ihrem Schlaganfall umsichtig war.

„Damals war ich 32 Jahre alt“, blickt Franziska M. in den Juni 2019 zurück.

Ihre jüngste Tochter war „damals“ gerade mal eine Woche alt. Das wurde mit einem kleinen Frühstück gefeiert, bei dem sich die gelernte Physiotherapeutin und DLRG-Rettungsschwimmerin gar keine Gedanken machte, als sie ein bisschen Saft verschüttete. Kurz darauf fiel ihr das ganze Glas aus der Hand und gleich danach verlor sie für einen kurzen Moment das Bewusstsein. Noch immer kann sie sich an den Film erinnern, der in ihrem Kopf ablief und den sie als Nahtoderfahrung beschreibt.

„Kannst du mich bitte ins Bett bringen“, wandte sie sich an ihren Mann, als sie wieder bei Bewusstsein war und ihre rechte Hand nichts mehr fühlte. Aus der Vermutung wurde spätestens nach dem Anruf in der Rettungsleitstelle Gewissheit, als sie nach Aufforderung des Satzes „Die Blume blüht auf der Wiese“ mit einem Blutdruck von 180/100 nicht deutlich sprechen konnte.

Dann ging alles ganz schnell, auch wenn ihr selbst die Zeit ewig vorkam. Ihr Mann, der durch seine Einsätze mit der Freiwilligen Feuerwehr mit Notfall-Situationen vertraut ist, sorgte dafür, dass die 18 Monate alte ältere Tochter mit der Oma aus der Wohnung war, bevor die Rettungskräfte kamen… rund eine Stunde später waren Franziska M. und ihre jüngste Tochter im Klinikum Friedrichshafen auf der zertifizierten „stroke unit“ - der Schlaganfallstation des Klinikums Friedrichshafen.

Tagsüber blieben Mama und Tochter zusammen auf der Schlaganfallstation und nachts kümmerte sich der Papa um die Neugeborene. Eine Kinderkrankenschwester aus dem Mutter-Kind-Zentrum kümmerte sich um die Pre-Nahrung für das Wochenende und die Milchpumpe. Schwester Patrizia „hat mir die Funktionsweise der Milchpumpe erklärt und im Mutter-Kind-Zentrum wurde dann die abgepumpte Muttermilch gelagert“, die von den Pflegekräften der Schlaganfallstation dort hingebracht wurde. So konnte Papa auch nachts der Hunger der Kleinen stillen. „Es ist toll, dass das interdisziplinär so gut geklappt hat“, erinnert sich Franziska M. an die Woche im Krankenhaus und die gute fundierte Behandlung zurück. „Professor Huber hat sich um mich gekümmert und alle haben geschaut, dass es mir und unserer Tochter gut geht“.  

Schon 24 Stunden nach ihrem Schlaganfall konnte sich die junge Mama wieder klar artikulieren, an manchen Tagen hat sie bis heute sprachliche Aussetzer. Das Taubheitsgefühl in der rechten Hand ist noch immer da, so ist die Rechtshänderin trotz Reha noch immer arbeitsunfähig. Franziska M. bleibt realistisch und ist vor allem dankbar für die medizinisch und pflegerisch sowohl fürsorgliche als auch umsichtige Versorgung, die sie im Klinikum Friedrichshafen erfahren durfte.

Über die Ursache dafür, dass sie der sprichwörtliche Schlag traf, gibt es nach wie vor keine Erklärung – nur viele Theorien. Auch der angeborene Herzfehler der jungen Meersburgerin, die in Stetten aufgewachsen ist, konnte als Grund für den Schlaganfall ausgeschlossen werden. Deshalb tut die 33-Jährige alles dafür, dass es zu keiner Wiederholung kommt. Sie verzichtet auf einige Dinge wie Kaffee, Zucker, Alkohol und achtet auf gesundes Essen. Eins nach dem anderen ist die Devise dieser Tage und wenn dann das neue Zuhause einige Grundstücke weiter fertig ist, findet sich gewiss auch ein Plätzchen zum Ausruhen und Entspannen für die junge Frau. 

„Im Klinikum Friedrichshafen, wo meine beiden Mädchen das Licht der Welt erblickten, habe ich mich auch nach meinem Schlaganfall aufgehoben gefühlt. Dafür sage ich danke!“

Mehr Informationen:

>> Stroke Unit