Informationen für Angehörige und Besucher
Der Aufenthalt auf einer Intensivstation ist für Patienten und für Angehörige eine besondere Lebenssituation, oft verbunden mit Unsicherheiten und Fragen - aber auch Ängsten und Sorgen. Unser Ziel ist es, unsere Patienten optimal zu versorgen und Sie als Angehörige in dieser schweren Zeit zu begleiten.
Wir möchten Ihnen daher einige Informationen an die Hand geben, offene Fragen beantworten und Sie über die Besonderheiten unserer Intensivstation aufklären.
Eine Intensivstation ist ein Ort, an dem Patienten intensiv behandelt, gepflegt und überwacht werden. Dazu stehen uns mehr Personal und mehr schützende Technik zur Verfügung, als dies in anderen Bereichen einer Klinik möglich ist.
Die Intensivstation am Klinikum Friedrichshafen hat 20 Betten, die Intensivstation an der Klinik Tettnang hat sechs Betten.
Zumeist fachweitergebildete Pflegekräfte und erfahrene (Fach)-Ärzte bilden das Kernteam der Intensivstationen und sorgen für eine lückenlose Betreuung der Patienten. Täglich ergänzen Physiotherapeuten, Logopäden und andere Berufsgruppen das Expertenteam, um an der Therapie der Patienten mitzuwirken.
Evidenzbasierte Entscheidungsgrundlagen in der Behandlung unserer Patienten sichert darüber hinaus die medizinische und pflegerische Versorgung auf höchstem fachlichem Niveau.
Die teamorientierte, interprofessionelle Zusammenarbeit und Kommunikation gehört dabei zu unseren Grundprinzipien und bilden die Basis für unsere Arbeit. Um die bestmögliche Therapie und Versorgung unserer Patienten zu gewährleisten, ist die Aus- und Weiterbildung aller Mitarbeiter eine wichtige Grundlage unserer Arbeit.
Besucherklingel am Eingang der Intensivstation
Bitte melden Sie sich beim Eintreffen über die Besucherklingel am Eingang der Intensivstation an. Haben Sie bitte ein wenig Geduld, wenn nicht sofort jemand öffnet.
Trotz aller neuen und Ihnen vielleicht fremden Umstände auf einer Intensivstation: Ihre Anwesenheit trägt wesentlich zum Wohlbefinden und zum Genesungsprozess bei. Sprechen Sie mit Ihrem Angehörigen, seien Sie da. Haben Sie keine Scheu vor Berührungen, auch wenn einige medizinische Geräte rund herum angebracht sind.
Aufgrund von diagnostischen und pflegerischen Maßnahmen, vor allem am Vormittag, sind unsere Kernbesuchszeiten auf 14 bis 18 Uhr beschränkt. Ausnahmen sind nach individueller Vereinbarung möglich.
Es kann vorkommen, dass Sie aufgrund von unaufschiebbaren diagnostischen und pflegerischen Maßnahmen für einen Moment das Zimmer verlassen müssen. Wir bitten dabei um Ihr Verständnis.
Gerne geben wir Ihnen innerhalb der Besuchszeiten persönliche Auskunft zu Ihrem Angehörigen. In besonderen Fällen ist es auch außerhalb der Besuchszeit möglich telefonisch Auskunft zu erhalten.
Besuch kann für die Patienten der Intensivstation unter anderem auch anstrengend sein. Daher bitten wir Sie, wenn möglich, ausschließlich zu den Besuchszeiten zu kommen und die Dauer des Besuches an die Bedürfnisse Ihres Angehörigen anzupassen. Sollten Sie hierbei unsicher sein, dürfen Sie sich jederzeit fragend an das Pflegepersonal wenden. Auch die Anzahl der Besucher kann ein Stressfaktor darstellen, weswegen sich maximal zwei Besucher pro Patient im Zimmer aufhalten dürfen.
Zum Schutz der Patienten und der Kinder wird empfohlen, Kleinkinder (1 bis 6 Jahre) nicht mit dem Umfeld der Intensivstation zu konfrontieren. Bei älteren Kindern (ab 6 Jahre) sollte individuell entschieden werden, ob das Umfeld der Intensivstation für Ihr Kind geeignet ist.
Für den kritisch kranken Patienten stehen auf der Intensivstation modernste technische Einrichtungen bereit, die es ermöglicht, die lebenswichtigen Organfunktionen zu überwachen und teilweise zu steuern. Kreislauf, Herzrhythmus, Atmung, Nierenfunktion, Stoffwechselgrößen, Laborwerte und andere Parameter werden fortwährend registriert und interpretiert.
Die Patienten erhalten Medikamente, die oft über Spritzen- und Flüssigkeitspumpen dosiert als Einzelgaben oder kontinuierlich zugeführt werden. Hierfür sind meist spezielle Katheter notwendig. Die vielen medizinischen Geräte sind notwendig, um Patienten optimal überwachen und behandeln zu können.
Bei aller Technik, Überwachung und personellem Aufwand ist eines für uns ganz besonders wichtig: Der Patient steht im Mittelpunkt.
Unsere Patienten sind aufgrund der intensivmedizinischen Überwachung mit vielen Kabeln und Sensoren mit einem Monitor verbunden. Sowohl im Zimmer als auch auf der gesamten Intensivstation befindet sich eine zentrale Überwachungseinheit.
Bei Veränderungen der Vitalwerte kann es zu verschiedenen Alarmierungen am Monitor kommen, die wir stets prüfen. Nicht bei jedem Alarm besteht akute Gefahr für Ihre Angehörigen. Lassen Sie sich hierdurch bitte nicht verunsichern.
Die Dauer einer Intensivbehandlung ist nicht immer vorherzusehen. Sobald der Zustand des Patienten wieder so stabil ist, dass keine Überwachung mehr rund um die Uhr notwendig ist, wird er auf eine der Stationen im Haus verlegt.
Die Entscheidung wird im Behandlungsteam gefällt und die entsprechende Station informiert und vorbereitet.
Zum Schutz unserer Patienten und zu Ihrem eigenen Schutz sind auf der Intensivstation besondere Hygienemaßnahmen und Verhaltensweisen nötig, in die Sie das Pflegeteam gerne einführt.
Zwei Hinweise für Sie:
- Im Besucherflur finden Sie Spender mit Desinfektionsmittel, um die Hände zu desinfizieren. Bitte nutzen Sie diese grundsätzlich - sowohl beim Betreten, als auch beim Verlassen der Station.
- Angehörige, die erkältet sind, müssen auf der Intensivstation einen Mundschutz tragen. Diesen händigt Ihnen die betreuende Pflegeperson gerne aus.
Auf unserer Intensivstation sind die räumlichen Ressourcen begrenzt. Daher bitten wir Sie, für Ihren Angehörigen zunächst nur wenige, wichtige Dinge mitzubringen:
- persönliche Hygiene- bzw. Toilettenartikel für die Körperpflege, Zahnpflege, ggf. Zahnprothese, Brille, Hörgerät, Schuhe
- ggf. zur Beschäftigung auch gern etwas zum Lesen oder Musik über Kopfhörer/MP3-Player
Bitte halten Sie Rücksprache mit uns, falls Sie Nahrungsmittel und Getränke mitbringen möchten. Pflanzen und Blumen sind aus hygienischen Gründen nicht gestattet.
Bitte nehmen Sie als Angehörige Wertsachen sowie größere Geldbeträge mit nach Hause. Der Medizin Campus Bodensee kann keine Haftung für Wertsachen übernehmen.
Bei Bedarf besteht jeder Zeit die Möglichkeit, eine zusätzliche Betreuung durch einen Seelsorger zu beanspruchen. Auch eine Krankensalbung ist möglich.