Bad Säckinger spielen im Klinikum auf
Klaus S. überlebte einen Herzstillstand dank schneller Reanimation, Ersthelfer-App und perfektem Zusammenspiel von Rettungsdiensten. Wenige Wochen später bedankt er sich mit einem Konzert seiner Jugend-Jazzband im Klinikum Friedrichshafen.
Das Leben wird bei einem Herzstillstand wie durch einen Lichtschalter ausgeschaltet. Von einer Sekunde zur andern, egal wo man gerade ist, oder was man gerade tut.
Herzstillstand
Klaus S. hatte einen Herzstillstand an seinem 70. Geburtstag. Passanten begannen mit sofortiger Herzmassage und wurden dabei von der Rettungsleitstelle 112 angeleitet. Ein Ersthelfer der Region der Lebensretter traf ein, der per App auf seinem Mobiltelefon alarmiert wurde. Zeitgleich traf ein Rettungswagen ein, der auf dem Rückweg von einem Einsatz war. Anschließend landete ein Notarzt mit Christoph 45 am Notfallort, und setzte die Behandlung fort. Danach erfolgte die Behandlung im Klinikum Friedrichshafen. Es war nicht ein einzelner Held, der Klaus S. Leben gerettet hat, sondern ein großes Team aus unterschiedlichsten Berufsgruppen, die perfekt zusammengearbeitet haben. Neun Tage nach dem Herzstillstand fuhr er mit dem eigenen Auto nach Hause und arbeitet wie zuvor ganztägig als Musiklehrer.
Ersthelfer-App
Jetzt kam Klaus S. weniger als acht Wochen nach seinem Herzstillstand zurück in das Klinikum Friedrichshafen, um DANKE zu sagen. „Es ist mir ein großes Bedürfnis und Ehre zugleich“, sagte der Vollblutmusiker aus Bad Säckingen. Er brachte „seine“ siebenköpfige Jugend-Jazzband mit, die er seit vielen Jahren in der Musikschule Bad Säckingen unterrichtet: „Musäk“ spielte nachmittags im Foyer des Klinikums Friedrichshafen, um das Leben zu feiern. Weil es eben auch schnell vorbei sein kann. Dutzende von Mitarbeitenden, Patienten und Gästen hörten der tollen Musik zu.
Musikschule Bad Säckingen
Der Geschäftsführer des Klinikums Friedrichshafen, Dr. Jan-Ove Faust betonte, wie wichtig eine integrierte medizinische Versorgung gerade bei zeitkritischen, lebensgefährlichen Erkrankungen ist. Der Chefarzt der Anästhesie, Prof. Volker Wenzel, dankte dem Landtagsabgeordneten Klaus Hoher (FDP), der für die Region der Lebensretter App hartnäckig gekämpft hat, sowie Prof. Dr. Kaare Tesdal, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Klinikums Friedrichshafen, die den Einsatz der Ersthelfer App finanziell gefördert haben.
Für eine gute medizinische Versorgung braucht es Strukturen und Menschen, aber auch Engagement, Professionalität, Erfahrung, Kommunikation, sowie Mut und Glück. Eben in der richtigen Kombination.