Ein ganzes Team rettete dieses Leben
Großes Glück nach Herzstillstand am 70. Geburtstag auf der B 31

„Ich bin so froh, dass ich heute schon wieder Musik unterrichten kann“, sagt Klaus S. einige Tage nach seinem 70. Geburtstag. Den wollte er mit einem Tagesausflug an den Bodensee feiern, doch dann kam alles ganz anders. Auf dem Rückweg nach Hause am Hochrhein erlitt er am Steuer seines Autos einen plötzlichen Herzstillstand und hatte dabei gleich mehrfach Glück.
Glück im Unglück: Der Unfall und die schnelle Hilfe
Durch die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der B 31 in Hagnau fuhr er wie vorgegeben nur 30 km/h. So war der Aufprall seines Autos auf einen Lastwagen auf der Gegenfahrbahn viel geringer, als wenn dies auf offener Strecke und bei höherem Tempo passiert wäre. Nach dem Zusammenstoß zogen den passionierten Musiker Passanten aus seinem Auto, alarmierten die Notrufnummer 112 und wurden telefonisch zur sofortigen Reanimation angeleitet.
Reibungslose Rettungskette im Einsatz
Nach wenigen Minuten traf dann ein Ersthelfer der „Region der Lebensretter“ ein, der via App auf seinem Mobiltelefon alarmiert wurde. Zeitgleich mit ihm traf ein Rettungswagen ein, der auf dem Rückweg von Friedrichshafen nach Überlingen war. Anschließend landete ein Notarzt mit dem Rettungshubschrauber Christoph 45 am Notfallort, der gemeinsam mit den bereits eingetroffenen Rettern Klaus S. stabilisierte.
Anschließend wurde der Verletzte ins Klinikum Friedrichshafen gebracht, wo er auf der Intensivstation und von den Kardiologen behandelt wurde. Neun Tage später konnte er mit dem eigenen, mittlerweile reparierten, Auto nach Hause an den Hochrhein fahren. „Ich war sehr zufrieden und glücklich darüber, dass alles so schnell und vor allem glücklich ausging“, sagt Klaus S.
Dankbarkeit und Erkenntnis
Im Gespräch mit Prof. Dr. Volker Wenzel, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, wurde ihm klar, was für ein Glück er an seinem Geburtstag hatte. Dass er jetzt schon wieder an der Musikschule Saxophon, Klarinette und Jazzband unterrichten kann, ist keine Selbstverständlichkeit.
Jede Minute zählt bei Herzstillstand
Bei diesem lebensbedrohlichen Zustand entscheidet die Dauer des unbehandelten Herzstillstands darüber, ob sich ein Patient vollständig erholt, ein Pflegefall wird oder stirbt. Jede Minute zählt! Klaus S. hatte also großes Glück und wird sich im Herbst mit einem Konzert bei seinen Rettern, den behandelnden Ärzten, den kompetenten Pflegekräften und dem gesamten Klinikum bedanken.
Prof. Dr. Siniša Marković, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und internistische Intensivmedizin, die den Patienten ebenfalls behandelt hat, sagt: „Dieser Fall illustriert sehr schön, dass es nicht ein einzelner Held ist, der ein Leben rettet, sondern ein großes Team aus unterschiedlichsten Berufsgruppen.“