Klinikum Friedrichshafen weiht Gedenkort ein
Zeit lässt begreifen
Mit einer Zeremonie weihte das Klinikum Friedrichshafen Ende November einen neuen Gedenkort für verstorbene Mitarbeitende ein.
Zwischen dem Klinikum und dem Hubschrauberhangar, dem idyllischen Teich und umrahmt von alten Bäumen entstand in den vergangenen Wochen ein besonderer Ort des Innehaltens, Erinnerns und des Abschiednehmens.
Herbert Leichtle übernimmt den Auftrag
Den Auftrag übernommen hatte der Wolfegger Bildhauer und Steinmetz Herbert Leichtle, der sich im ersten Moment dachte: „Dazu kann man nichts machen.“ Doch bald entwickelte sich eine konkrete Idee. Zu Beginn schon entschied sich Leichtle für einen uralten Granit aus Flossenbürg in der Oberpfalz. Dieser schimmere rostig und stehe so auch für Vergänglichkeit. Auf Wunsch des Klinikums schlug er die Inschrift „Zeit lässt begreifen“ in den Stein.
Feierliche Einweihung des Gedenkortes
„Hier wollen wir uns erinnern an das Leben und an die gemeinsame Zeit“, sagte MCB-Geschäftsführerin Anthea Mayer im Beisein des Direktoriums des Klinikums, einiger Mitarbeitenden, des Vorsitzenden des Vereins der Freunde und Förderer des Klinikums, Prof. Dr. Kaare Tesdal, sowie weiteren Gästen, zu Beginn der feierlichen Einweihung.
Prof. Dr. Roman Huber, Medizinischer Direktor des Klinikums, ging in seiner Ansprache auf die Inschrift ein: „Erst mit der Zeit entstehen Verständnis und Einsicht“ und erinnerte daran, dass mit dem Tod ein tiefgreifender Verlust einhergeht, der unser Leben für immer verändert.
„Dieser Platz ist ein Raum des Erinnerns und des Friedens“, sagte Prof. Dr. Kaare Tesdal an dem es darum gehe, das Andenken zu bewahren „an die, die uns verlassen haben, egal aus welchem Grund“. Der Verein der Freunde und Förderer des Klinikums unterstützte das Projekt finanziell.
Auch für Diakon Dr. Borne hat dieser Gedenkort „viel mit Versöhnung und Frieden finden zu tun“. In den vergangenen zwölf Monaten sind fünf Mitarbeitende des Klinikums verstorben, „manche dramatisch und andere friedlich“, so der Krankenhaus-Seelsorger. „Sie alle fehlen uns und wir versuchen, unseren Frieden zu finden mit dem Tod und der Endlichkeit“, so Dr. Borne, bevor er den Stein weihte.
Friedlicher Platz zum Verweilen und Gedenken
Herbert Leichtle gestaltete das aus zweimal fünf Teilen bestehende Monument aus rund sechs Tonnen Flossenburger Granit. „Die Fünf passt hier hervorragend, denn das Pentagram, ein fünfzackiger Stein, der in einem Zug gezeichnet wird, ist ein Symbol des Menschen“, erklärte der Bildhauer, der nur einen der fünf in der Mitte liegenden Steine bearbeitet hat. Rund um „den Stein“ gruppieren sich fünf Sitzbänke, die einen Kreis bilden und zum Verweilen und Gedenken einladen.
„Uns war es wichtig, vor Ende dieses ungewöhnlichen, emotional aufreibenden und für alle Mitarbeitenden des Klinikums wirklich schwierigen Jahres einen würdigen und nachhaltigen Abschluss zu finden“, so MCB-Geschäftsführerin Anthea Mayer. Der neu geschaffene Gedenkort ist der Platz, um den verstorbenen Kollegen zu gedenken und Trost zu finden.