Schülerstationen am MCB
27 Auszubildende tragen Verantwortung für drei Stationen

Positive Resonanz und gelebte Verantwortung
„Toll, dass junge Leute diesen Beruf ergreifen und so etwas machen“, „Irgendwann müssen Sie ja anfangen“, „Die sind alle unglaublich nett“, „Ich fühle mich gut versorgt“, „Ich freue mich, dass sie mir so behilflich sind“. Die Reaktionen der überwiegend chirurgischen Patientinnen und Patienten der „Schülerstationen 2025“ im Klinikum Friedrichshafen und in der Klinik Tettnang sind durchweg positiv. Und die Rückmeldungen der Auszubildenden sind es ebenso!
Seit mehreren Jahren - und parallel zur ganzjährigen Ausbildungsstation im Klinikum Friedrichshafen - übernehmen angehende Pflegefachkräfte im dritten und letzten Lehrjahr für zwei Wochen die Verantwortung für „ihre“ Stationen. In der Klinik Tettnang sind es in diesem Jahr sechs Auszubildende, im Klinikum Friedrichshafen 21. Sie alle werden begleitet von examinierten Pflegekräften und ihren Praxisanleitern.
Praxisnahes Lernen stärkt Selbstvertrauen
Der zahlenmäßig kleine Kurs für den Zeitraum 2022-2025 in der Klinik Tettnang kümmert sich im Früh- und Spätdienst auf der Station 3 um zehn Patientinnen und Patienten des OZeTT (Operationszentrum Tettnang). „Die sechs haben eine gute Gruppendynamik entwickelt“, freut sich Praxislehrerin Lorena Wochele an Tag 5. Sie holt das Feedback der Patientinnen und Patienten ein, wenn sie Essen verteilt, und beantwortet gemeinsam mit ihrer Kollegin Nadine Igel alle Fragen der Schülerinnen und Schüler. Egal, ob die Patientinnen und Patienten an der Schulter operiert wurden, ein Knie-Tep TEP oder eine neue Hüfte bekommen haben: Die Patientinnen und Patienten und nicht deren Diagnose stehen im Mittelpunkt. Die Auszubildenden beobachten, arbeiten Hand in Hand, schätzen ein, fragen nach und sagen „Ich fühle mich jeden Tag ein bisschen sicherer in dem, was ich tun muss“.
Auch das Miteinander auf den Schülerstationen in Friedrichshafen ist bemerkenswert –die 21 jungen Männer und Frauen besuchen an der Gesundheitsakademie Bodensee-Oberschwaben drei verschiedene Klassen, lernen sich die angehenden Pflegefachkräfte auf der Schülerstation näher kennen und arbeiten rund-um-die-Uhr Hand in Hand. „Das selbstständige Arbeiten tut richtig gut und stärkt mein Selbstvertrauen“, sagt an Tag 9 Sophia Maier, die ihre Zukunft in der Kinderklinik sieht. „Ich finde den Nachtdienst gut, da erkennt man schnell seine eigenen Defizite und hat Zeit, Fragen zu stellen“, beschreibt Tamara Wiest die Lernkurve. „Ich glaube, ich mag den Nachtdienst“, sagt Fabbio Andrianaivo und verrät, dass der Frühdienst ihm eher weniger liegt. Praxisanleiterin Carmen Vogel behält derweil den Überblick im Doppel-Stationszimmer, in dem es kurz vor der Übergabe an den Spätdienst ziemlich voll ist.
An die Glastür haben sie und ihre Kollegen Schilder geklebt - auf einem ist zu lesen: „Wissen wachsen lassen – Verantwortung tragen lernen“. Besser kann das Motto der MCB-Schülerstationen nicht zusammengefasst werden.