Vahit K. sagt Danke

Vom ersten Vorfall zur Diagnose
Vahit K. kommt kaum zum Luftholen, wenn er seine Krankengeschichte und seine Lebensgeschichte erzählt. Der 37-Jährige hat nicht nur einen besonders schnellen Stoffwechsel, sondern ist auch wieder ein Energiebündel. Jetzt, weil es ihm nach der erfolgreichen Behandlung seiner schweren Schluckstörungen sehr gut geht und er noch mehr Power und Lebensenergie als vorher hat.
Schwierige Zeiten und der Weg zur Behandlung
In der Türkei geboren, in Italien aufgewachsen und in Deutschland glücklich verlobt, ging er mit seiner Cousine in der Türkei essen. Wie immer aß der Enkel und Sohn türkischer Gastarbeiter in Mannheim schnell und viel. Plötzlich blieb ihm das Essen sprichwörtlich im Hals stecken. „Ich fühlte mich sofort schlecht und konnte nicht atmen“, erinnert er sich. Seine Cousine, selbst Ärztin, eilte um den Tisch und versuchte ihm mit dem „Heimlich-Griff“ (Oberbauchkompression zwischen Bauchnabel und Brustbein) zu helfen. Ohne Erfolg. Vahit K. wollte sich nur noch übergeben, Erleichterung verschaffte ihm auch das nicht. Die Ärztin machte für ihren Cousin einen zeitnahen Termin bei einem Spezialisten vor Ort. Nach vielen Tests und Untersuchungen stand die Diagnose fest: „Achalasie“. „Ich fühlte mich als besonderer Patient“, erinnert sich Vahit K., denn die neurodegenerative Veränderung der Speiseröhre gehört zu den Erkrankungen, die eher selten vorkommen. Bei Betroffenen ist der untere Speiseröhrenschließmuskel nicht fähig, sich nach einem Schluckakt zu öffnen, weil die Speiseröhrenbeweglichkeit ganz fehlt oder gestört ist. Den Vorschlag zu einer sofortigen OP schlug Vahit K. aus, er wollte und brauchte Bedenkzeit.
Auf der Suche nach einer Lösung
Zurück in Deutschland suchte Vahit K. seinen Hausarzt auf, recherchierte im Internet und wurde fündig. Für die achtmonatige Wartezeit bis zum vorgeschlagenen Termin fehlte dem agilen Self-made-Mann die Geduld. Er suchte weiter und bekam schlussendlich zügig einen Termin im Klinikum Friedrichshafen. „Die beiden Sekretärinnen in der Gastroenterologie waren wie Mütter zu mir“, erinnert er sich gerne und schmunzelnd mit leichtem italienischem Akzent zurück.
Der Weg zur Heilung
Der erste Therapieschritt mittels Botox half, aber nur wenige Tage. Der schnelle Stoffwechsel des agilen Patienten baute das Nervengift in rasender Geschwindigkeit ab. Vahit K, der stets nach vorn lebt, hatte nur noch wenig Hoffnung auf Besserung, als eine Sekretärin der Klinik für Gastroenterologie ihn anrief und ihn über den Chefarztwechsel informierte. Sie verriet auch, dass der neue Chefarzt italienische Wurzeln habe. „Das war so toll, dass ich mit ihm in meiner zweiten Muttersprache über alles reden konnte“, freut sich Vahit K.
Etwas Geduld musste der Patient noch aufbringen, denn Diagnostik und Therapieauswahl brauchten ihre Zeit. Aber dann war es so weit – der Tag der minimal-invasiven peroralen endoskopischen Myotomie (POEM) war gekommen. Um 7 Uhr war Vahit K. wie vereinbart im Klinikum, nach dem Eingriff unter Vollnarkose, bei dem ein kleiner Schnitt in die Speiseröhrenschleimhaut gemacht wird, um einen Tunnel zum Schließmuskel zu legen, war er um 10 Uhr wieder wach. „Und zwei Tage später war alles gut. Heute fühle ich mich viel besser als früher, kann wirklich alles essen, aber eben etwas langsamer“, fasst er sein Glück zusammen.
„Bedanken möchte ich mich bei der ganzen Abteilung. Vor allem aber bei Dr. Fusco, er hat mir Mut gemacht, er gab mir durch seine Sicherheit Vertrauen und alles ist Realität geworden“.