Multiple Sklerose

Die häufigste Erkrankung aus der Gruppe der nicht erregerbedingten Störungen ist die Multiple Sklerose, auch Enzephalomyelitis disseminata genannt. Es ist eine Autoimmunerkrankung, bei der es durch das körpereigene Abwehrsystem zu einer Schädigung der Hüllschichten der Nervenfasern im zentralen Nervensystem kommt (Demyelinisierung).

Multiple Sklerose ist eine chronisch verlaufende Erkrankung, die nicht geheilt werden kann. Allerdings steht inzwischen eine Vielzahl von Medikamenten zur Verfügung, die den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen können.

Die Ursache der Erkrankung

Die Ursache der Erkrankung ist nicht in vollem Umfang bekannt. Neben bislang nicht bekannten Umweltfaktoren spielt dabei auch eine genetische Veranlagung eine Rolle.

Die Symptome

Die Symptome der Erkrankung sind – wie schon der Name ausdrückt – vielschichtig. Da die Herde überall im zentralen Nervensystem auftreten können, ist verständlich, dass hierbei sehr unterschiedliche Phänomene bemerkt werden je nach dem wo die Demyelinisierung stattfindet.

Symptome können unter anderem einfache Sensibilitätsstörungen, eine motorische Schwäche oder Schwindel bis zu Doppelbildern und neurokognitive Störungen sein.

Typisch ist eine Erkrankung im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Häufig ist eine Sehstörung auf einem Auge (verschwommen sehen)  mit gleichzeitiger Änderung der Farbwahrnehmung.

Der Verlauf

Im Verlauf kommt es in den allermeisten Fällen zu einem schubförmigen Auftreten von Ausfällen (ca. 80%, primär schubförmiger Verlaufstyp), wobei das Intervall der Schübe und die Schwere der Ausfälle sehr unterschiedlich sind.

Zwischen den Schüben kommt es zu einer vollständigen Erholung, zumindest aber zu einer Besserung. Ein Teil der Patienten erfährt später eine kontinuierlich fortschreitende Verschlechterung (sekundär chronisch progredienter Typ, ca. 20%). Bei einem weiteren, geringeren Teil der Patienten kommt es jedoch auch von Anfang an zu einem chronischen Fortschreiten der Ausfälle (primär chronisch progredienter Typ).

Diagnose und Behandlung

Bei der Multiplen Sklerose werden gerade beim Auftreten erster Symptome zunächst eine Reihe diagnostischer Maßnahmen durchgeführt, um die Diagnose zu sichern und ggf. andere chronisch-entzündliche Erkrankungen auszuschließen.

Dazu gehören eine Kernspintomografie des Kopfes und eine Untersuchung des Nervenwassers mittels einer sogenannten Liquorpunktion. In weiteren, individuellen elektrophysiologische Untersuchungen  (zum Beispiel VEP, SEP, AEP, MEP) werden die betroffenen neurologischen Systeme überprüft.

Während eines Entzündungsschubes erfolgt meist ebenfalls stationär eine intravenöse immunmodulierende Therapie über drei bis fünf Tage. Um die Frequenz derartiger Schübe zu vermindern, stehen mehrere Medikamente zur Verfügung, deren Auswahl individuell getroffen werden muss. In der Regel handelt es sich aber um Substanzen, die zu einer Modulation des Immunsystems führen.

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